Höchster Holzbau in Südbaden
Nachverdichtung mit hohem Wohnwert: ökologische Holzfaserdämmung und optimierte Schalldämmmaßnahmen machen´s möglich
Besondere Lösungen beim mehrgeschossigen Bauen mit Holz erlauben, dass der Baustoff trotz hoher Brandschutzauflagen größtenteils sichtbar bleibt. Das zeigt das Beispiel des Fünfgeschossers in Lörrach: Zusammen mit dem Architekturbüro wilhelm und hovenbitzer und Holzbau Bruno Kaiser setzt die Städtische Wohnbaugesellschaft Lörrach auf ein Nachverdichtungskonzept, das dank natürlicher Bau- und Dämmmaterialien hohen Wohnkomfort bietet und Maßstäbe setzt in Südbaden.
An der Haagener Straße in Lörrach, in einem typischen Zeilenbaugebiet der 50er und 60er Jahre, entsteht mit dem neuen Mehrfamilienhaus eine hochwertige bauliche Nachverdichtung und neue Adresse. Während die Zeilen senkrecht zur Straße stehen, ist die Erweiterung als Kopfbau ausgebildet und bietet auf gut 450 Quadratmetern Platz für bezahlbaren Wohnraum. Mit einer eleganten Putzfassade und großen vorgesetzten Balkonen fügt sich der Neubau in das von der Wohnbau Lörrach qualitätsvoll sanierte Quartier ein und rundet es städtebaulich ab.
Zunächst in Massivbauweise konzipiert, überzeugte die Holzbau Bruno Kaiser GmbH die Projektbeteiligten mit einem schlüsselfertigen, kosten- und terminsicheren Konzept in Holzbauweise. Großer Vorteil dabei: Mit vorfabrizierten Elementen in Holz konnte die Nachverdichtung zügig und mit minimaler Belastung der Bewohner des Quartiers erfolgen. In nur fünf Monaten war das Gebäude komplett fertiggestellt. Zudem liegt Lörrach in der Erdbebenzone 3, der höchsten Gefahrenklasse in Deutschland. Bei dynamischen Belastungen punktet der Holzbau gegenüber Mauerwerks- oder Stahlbetonkonstruktionen aufgrund seiner Möglichkeit zur Energiedissipation, das heißt, die aus dem Untergrund eingetragene kinetische Energie zu dissipieren, zu zerstreuen. Lediglich der Keller ist als Massivbau ausgebildet. Entkoppelte Stahlkonstruktionen für Balkone sowie das außenliegende Treppenhaus schaffen Bezüge zur Architektur des Quartiers und sichern die brandschutztechnisch sichere Erschließung und die Rettungswege.
Vor Ort wurden alle Maßnahmen sauber und präzise vorbereitet und gut koordiniert ausgeführt. Das Ergebnis überzeugt in Konstruktion und Gestalt. „Die Zusammenarbeit funktionierte von Anfang bis zur Übergabe zu unserer vollsten Zufriedenheit. Wir haben positive Erfahrungen gemacht. Die Holzbauweise hat uns überzeugt und ist für weitere vergleichbare Objekte in Zukunft sicherlich wieder eine Option“, erklärt Thomas Bast, Architekt, Projektkoordinator und Prokurist der Wohnbau Lörrach zufrieden.
Herstellerübergreifende Abstimmungen machen’s möglich
Auch beim Thema Brandschutz griff ein Rädchen ins andere: Hier wurde ein brandschutztechnisches Prüfzeugnis zum Wandaufbau gemeinsam zwischen GUTEX, Fermacell und dem Holzbaubetrieb abgestimmt. „Mehr System wäre besser“, so Herbert Duttlinger, Geschäftsführer bei Holzbau Bruno Kaiser. Ihm wäre es sehr recht, wenn noch mehr Aufbauten zwischen Herstellern und über Firmengrenzen hinweg prüftechnisch abgestimmt werden würden.
So konnte das Mehrfamilienhaus der Gebäudeklasse 4 nach gültiger Landesbauordnung von Baden-Württemberg gebaut werden. Die Umsetzung der einzelnen Bauteile wurde durch die gutachterliche Stellungnahme der MFPA Leipzig bezüglich des Wandaufbaus und des Brandschutzes möglich. Hierbei wurde folgende Holzständerkonstruktion mit einer Feuerwiderstandsdauer von 60 Minuten (REI 60) bewertet:
- 12,5 mm Fermacell-Platten,
- Installationsebene
- 12,5 mm Fermacell-Platten
- 200 mm GUTEX Thermofibre Holzfaser-Einblasdämmung
im Gefach der Holzständerkonstruktion
- 60 mm GUTEX Thermowall-gf Holzfaser-Putzträgerplatte auf dem Holzständer,
mit geeignetem Putzsystem beschichtet
Stimmige Gesamtkonstruktion
Da im Holzrahmenbau die Wände vergleichsweise schlank ausführbar sind, konnte der Neubau mit einem Wandaufbau von 285 Millimeter Dicke bei gleichem Dämmstandard mit bis zu 8% bzw. 20 qm mehr Wohnfläche gegenüber einer vergleichbaren mineralischen Massivbauweise verwirklicht werden. Das verbaute Holz sowie die eingesetzten Holzfaserdämmstoffe gleichen aufgrund des nach außen diffusionsoffenen Aufbaus die Raumfeuchte aus und schaffen damit ganz automatisch ein angenehmes Raumklima.
Auch bei den Decken wurden Holzprodukte eingesetzt. Die Brettsperrholz-Rippendecken von Lignotrend sind mit ihrer astfreien Sichtholzoberfläche aus Weißtannenholz optisches Highlight aus Sicht der Innenarchitektur und können dank modifizierter LBO in Baden-Württemberg ohne brandschutztechnisch wirksame Bekleidung verwendet werden. Ihr Feuerwiderstand ist durch Zusatzlagen im Element gegeben. Hinsichtlich der in Mehrfamilienhäusern essentiellen Schalldämmung sind die Bauteile optimiert, um erhöhte Anforderungen nach DIN 4109, Beiblatt 2, zu erfüllen. Auch bei der besonders sensiblen Trittschallthematik wurde die Schallübertragung über Normvorgaben hinausgehend im tieffrequenten Bereich optimiert: Die Wahrnehmung von Gehgeräuschen aus den Obergeschossen ist minimiert – im Holzbau ein wichtiger Komfortfaktor. Die Gesamtkonstruktion ist also bauphysikalisch, statisch und brandschutzrechtlich stimmig.
Mehrgeschossiger Wohnungsbau aus einer Hand
Die Spezialisten von Holzbau Bruno Kaiser stemmen als Generalunternehmer regelmäßig auch umfangreiche Projekte im mehrgeschossigen Wohnungsbau aus einer Hand. Dabei setzt das 80 Mann starke Team darauf, einen möglichst großen Anteil der Bauteilfertigung bereits in der witterungsunabhängigen Vorproduktionshalle vorzunehmen. So wurde die lose Holzfaserdämmung hier mit modernster Technik in die Bauteilgefache eingeblasen. Die Bauteile können auf einem speziellen Tisch per Knopfdruck gewendet und zuerst auf einer Seite mit aussteifenden Holzwerkstoffplatten beplankt und nach dem Einblasvorgang auf der anderen Seite mit Holzfaserdämmplatten geschlossen werden. GUTEX Thermofibre eignet sich durch eine verbesserte Fließfähigkeit insbesondere auch für die industrielle Einbringung in der Vorfertigung. Hier ist auf eine höhere Verdichtung zu achten, da durch die Bewegung der Bauteile über lange Strecken oder Erschütterungen beim Verladen eine höhere Setzungssicherheit erforderlich wird (garantiert ab 38 kg/m3).
Das in der Grundfläche 10 x 10 Meter große Gebäude mit 5 Geschossen wurde in nur fünf Monaten komplett erstellt. Das Aufrichten des Holzbaus inkl. regendicht geschlossener Gebäudehülle und Fenster war innerhalb von neun Tagen möglich. Die Vorelementierung in Bernau dauerte drei Wochen. Abschließend wurde die Dämmplatte GUTEX Thermowall-gf, wesentlicher Bestandteil des Wärmedämmverbundsystem GUTEX Thermowall, weiß verputzt und die Fassade mit einer vorvergrauten Weißtannen-Schalung zwischen den Fenstern und am Attikageschoss elegant akzentuiert.
Konfigurationsübersicht
Verwendete Bauteile
LIGNO® Rippe Q3 | Deckenbauteil
Produktcode: LIGNO® Rippe Q3_230-290_r0_ssp_z53_p0_a0_625-51-1_WTE_gb_b0Installation oben
Ob das Element oben offen oder geschlossen ist, wird vom Einsatzgebiet bestimmt. Wenn das Element z.B. als Geschossdecke oder Dachterrasse bauseits mit Schüttung befüllt werden soll (LIGNO Rippe Q3-x), sind seine Hohlräume nach oben offen (Merkmal _r0). Zur Führung von Leitungen an der Elementoberseite kann bei manchen Aufbauten ein Querrost (_r25, _r50) ergänzt werden. Für Dachaufbauten erfolgt i.d.R. ein flächiger geschlossener Abschluss _rg0 (LIGNO Block Q-x, LIGNO Block Q3-x oder entsprechende Versionen von LIGNO Akustik klassik).Installation oben
_r0 offen, ohne Querrost
Statik
Die Höhe der tragenden Stege des Elementes ist variabel und bestimmt sich gemäß statischer Bedürfnisse aus Belastung und Spannweite. Im Rahmen dieses Konfigurators ist die Auswahl auf vier Höhenbereiche beschränkt. Eine genauere Festlegung erfolgt später bei der Vordimensionierung bzw. dem Nachweis mit dem Berechnungsprogramm LTB-x. Auch Schüttvolumen und/oder notwendiger Raum für Installationen können für die Höhe massgebend sein.Statik
_230-290 mittlere Spannweite
Feuerwiderstand
Unterhalb des Stegbereichs schliesst sich bei Brandschutz-Anforderung eine Zusatzlage an (bei Elementen mit Leistenprofilen _z26, _z53, _z80, bei Elementen mit Brettprofilen Akustik klassik _k50g). Ihre Höhe bestimmt die Feuerwiderstandsdauer des Querschnitts von 30 bis 90 Minuten. Der Feuerwiderstand muss statisch nachgewiesen werden. Gibt es keine Anforderungen, sind die Standardausführungen _z0 oder _k50l zu wählen.Feuerwiderstand
_z53 REI 60 Hochfeuerhemmend
Hohlraum
Elementausführungen mit Leistenprofilen und Zusatzlage könnnen unterhalb der Zusatzlage mit einem zusätzlichen Hohlraum (_p26, _p53) für Installationsführung, Einbauten oder zur Verbesserung der Schallabsorption konfiguriert werden.Dort verlegte Leitungen durchdringen dann die brandschützende Ebene nicht. Bei Bedarf ist der Hohlraum mit Dämmmaterial gefüllt (_p26mw, _p26ha), um die akustische Absorption zu verbessern. Ist kein Hohlraum notwendig, wird das Merkmal _p0 gewählt.Hohlraum
_p0 Kein Hohlraum
Raumakustik
Soll die Untersicht des Elements gut schallabsorbierend wirken, wird die vorletzte Lage als Absorber _a50g ausgeführt. Ansonsten ist diese Ebene als Vollholz-Lage _a0 konfiguriert.Raumakustik
_a0 ohne Absorber
Profil
Die Sichtlage ist mit Fugen profiliert. Im Code für die Profilierung sind in Millimetern angegeben: Elementbreite, Streifenbreite (gerundet, ggf. von/bis) und Fugenbreite (gerundet) sowie eine Buchstabenkennzeichnung für Varianten, z.B. mit gefasten Leistenkanten oder mit zusätzlicher Höhenabstufung.Hinweis: Manche Profilierungen bedingen mittelbar Ausschlüsse bei anderen Konfigurationsoptionen.
Profil
_625-51-1 Geschlossene Oberfläche
Holzart
Für die Sichtlage stehen verschiedene Holzarten zur Verfügung. Einzelne Holzarten sind aus Qualitätsgründen nicht für alle Profilierungen konfigurierbar, aus technischen Gründen sind für manche Holzarten Oberflächenbehandlungen ausgeschlossen.Holzart
_WTE Weisstanne astrein, economy
Struktur
Die Ansicht wird im Standard einer Bürstung _gb unterzogen, was eine je nach Holzart stärkere oder schwächere Struktur hervorruft und die Oberfläche unempfindlicher gegen Kratzer macht. Alternativ kann ein glatter Schliff _gs erfolgen, auf Anfrage ein Bandsägeschnitt _grimitiert werden.Struktur
_gb gebürstet
Behandlung
Abhängig von der Holzart ist ab Werk die optionale Applikation einer Oberflächenbehandlung möglich. Individuelle Farbausführungen werden zur Abstimmung grundsätzlich bemustert. Bei Elementen in Individuallännge ist Farbbehandlung auf max. 5 m Länge beschränkt.Behandlung
_b0 unbehandelt
LIGNO® Block Q | Dachbauteil
Produktcode: LIGNO® Block Q_70-150_rg0_s0_z0_p0_a0_625-51-1_WTE_gb_b0Installation oben
Ob das Element oben offen oder geschlossen ist, wird vom Einsatzgebiet bestimmt. Wenn das Element z.B. als Geschossdecke oder Dachterrasse bauseits mit Schüttung befüllt werden soll (LIGNO Rippe Q3-x), sind seine Hohlräume nach oben offen (Merkmal _r0). Zur Führung von Leitungen an der Elementoberseite kann bei manchen Aufbauten ein Querrost (_r25, _r50) ergänzt werden. Für Dachaufbauten erfolgt i.d.R. ein flächiger geschlossener Abschluss _rg0 (LIGNO Block Q-x, LIGNO Block Q3-x oder entsprechende Versionen von LIGNO Akustik klassik).Installation oben
_rg0 geschlossen, ohne Querrost
Statik
Die Höhe der tragenden Stege des Elementes ist variabel und bestimmt sich gemäß statischer Bedürfnisse aus Belastung und Spannweite. Im Rahmen dieses Konfigurators ist die Auswahl auf vier Höhenbereiche beschränkt. Eine genauere Festlegung erfolgt später bei der Vordimensionierung bzw. dem Nachweis mit dem Berechnungsprogramm LTB-x. Auch Schüttvolumen und/oder notwendiger Raum für Installationen können für die Höhe massgebend sein.Statik
_70-150 niedrige Spannweite
Feuerwiderstand
Unterhalb des Stegbereichs schliesst sich bei Brandschutz-Anforderung eine Zusatzlage an (bei Elementen mit Leistenprofilen _z26, _z53, _z80, bei Elementen mit Brettprofilen Akustik klassik _k50g). Ihre Höhe bestimmt die Feuerwiderstandsdauer des Querschnitts von 30 bis 90 Minuten. Der Feuerwiderstand muss statisch nachgewiesen werden. Gibt es keine Anforderungen, sind die Standardausführungen _z0 oder _k50l zu wählen.Feuerwiderstand
_z0 R0
Hohlraum
Elementausführungen mit Leistenprofilen und Zusatzlage könnnen unterhalb der Zusatzlage mit einem zusätzlichen Hohlraum (_p26, _p53) für Installationsführung, Einbauten oder zur Verbesserung der Schallabsorption konfiguriert werden.Dort verlegte Leitungen durchdringen dann die brandschützende Ebene nicht. Bei Bedarf ist der Hohlraum mit Dämmmaterial gefüllt (_p26mw, _p26ha), um die akustische Absorption zu verbessern. Ist kein Hohlraum notwendig, wird das Merkmal _p0 gewählt.Hohlraum
_p0 Kein Hohlraum
Raumakustik
Soll die Untersicht des Elements gut schallabsorbierend wirken, wird die vorletzte Lage als Absorber _a50g ausgeführt. Ansonsten ist diese Ebene als Vollholz-Lage _a0 konfiguriert.Raumakustik
_a0 ohne Absorber
Profil
Die Sichtlage ist mit Fugen profiliert. Im Code für die Profilierung sind in Millimetern angegeben: Elementbreite, Streifenbreite (gerundet, ggf. von/bis) und Fugenbreite (gerundet) sowie eine Buchstabenkennzeichnung für Varianten, z.B. mit gefasten Leistenkanten oder mit zusätzlicher Höhenabstufung.Hinweis: Manche Profilierungen bedingen mittelbar Ausschlüsse bei anderen Konfigurationsoptionen.
Profil
_625-51-1 Geschlossene Oberfläche
Holzart
Für die Sichtlage stehen verschiedene Holzarten zur Verfügung. Einzelne Holzarten sind aus Qualitätsgründen nicht für alle Profilierungen konfigurierbar, aus technischen Gründen sind für manche Holzarten Oberflächenbehandlungen ausgeschlossen.Holzart
_WTE Weisstanne astrein, economy
Struktur
Die Ansicht wird im Standard einer Bürstung _gb unterzogen, was eine je nach Holzart stärkere oder schwächere Struktur hervorruft und die Oberfläche unempfindlicher gegen Kratzer macht. Alternativ kann ein glatter Schliff _gs erfolgen, auf Anfrage ein Bandsägeschnitt _grimitiert werden.Struktur
_gb gebürstet
Behandlung
Abhängig von der Holzart ist ab Werk die optionale Applikation einer Oberflächenbehandlung möglich. Individuelle Farbausführungen werden zur Abstimmung grundsätzlich bemustert. Bei Elementen in Individuallännge ist Farbbehandlung auf max. 5 m Länge beschränkt.Behandlung
_b0 unbehandelt
Referenzbezogene
Downloads
Projektbeteiligte
wilhelm und hovenbitzer Freie Architekten BDA
Bergstraße 24A
79539 Lörrach
Holzbau Bruno Kaiser GmbH
Gewerbegebiet Gässle 7
79872 Bernau im Schwarzwald
www.holzbau-bruno-kaiser.de
Dieter Ertel Photographie
Lignotrend Produktions GmbH
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