Feuerwehrhaus Tübingen
Moderne Feuerwache als nachhaltiger Holzbau - made of LIGNO®
Gaus Architekten definieren mit ihrem Entwurf für die neue Wache der Freiwilligen Feuerwehr in Tübingen-Lustnau funktionale, ästhetische und gleichzeitig nachhaltige Lösungen. Der konsequente Holzbau mit Brettsperrholz-Kastendecken von Lignotrend, die Oberflächen aus heimischer Tanne zeigen, schafft eine angenehm natürliche Aufenthaltsatmosphäre für die Feuerwehrleute.
Als konsequenter Holzbau an der Ortseinfahrt von Tübingen wird das Gebäude zum weithin sichtbaren Zeichen für nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen. In den Gemeinschaftsräumen wird durch die Verwendung von warm anmutenden Eichenböden und Brettsperrholz-Kastendecken von Lignotrend mit sichtbaren Oberflächen aus heimischer Tanne sowie cremeweiß gestrichenen Wänden eine angenehme Aufenthaltsqualität erzielt – ein perfekter Vorbereitungs-, vor allem aber Rückzugsort im emotional oftmals belastenden Alltag der Feuerwehrleute. Außerdem hatten es die Planer in den großen, stützenfreien Räumen mit großen Spannweiten zu tun. Hier bringt der Einsatz der Bauteile made of Ligno sowohl statische als auch wirtschaftliche Vorteile.
Statement gegen Vorurteile
Dass ausgerechnet ein Feuerwehrhaus als Holzbau realisiert wird, mit einem Material also, das in den Köpfen noch immer als „brennbarer Baustoff“ verankert ist, mag als ironisches Statement verstanden werden. Denn auch in Tübingen, wo Oberbürgermeister Palmer die Holzbauweise bis 2030 zur Pflicht machen will, werden Holzbau und Feuer in der Kontroverse immer noch heiß diskutiert. So lautete im Vorfeld ein Kommentar zum Neubau: „Wenn die Wache brennt, ist die Feuerwehr ja wenigstens direkt vor Ort“. Gaus Architekten und der Projektarchitekt Jo Frederik Effenberger freilich sehen das anders: Bei ihren Bauten, zu denen bundesweit eine ganze Reihe von Feuerwehrwachen gehört, setzt das Büro seit vielen Jahren bewusst auf Holz. Warum?
Bürochef Christian Gaus sieht die Aufgabe der Feuerwehr nicht nur im Löschen, sondern auch in der Aufklärung zum Brandschutz: Und dazu gehöre, so der Baufachmann, dass auch Architekten hartnäckige Vorurteile mit modernen Holzbau-Beispielen auflösen – wie bei der Wache hier in Lustnau.
Tatsächlich zeigen alle Statistiken von Versicherungskonzernen und auch von Feuerwehren, dass Häuser, die aus Holz gebaut wurden – egal in welcher Holzkonstruktion – proportional genauso oft brennen wie Steinhäuser. Mehr noch: „Im Vergleich zu anderen Materialien brennt Holz berechenbar“, weiß Christian Gaus. „Während Stahl bei Hitze ab 300 Grad Celsius an Festigkeit verliert, trägt ein in Flammen stehender Holzbalken immer noch!“
Zudem sprechen Klimaschutzgründe ganz klar für das Bauen mit Holz – und beim Tübinger Feuerwehrhaus auch die Zahlen: „Bei 1.313 m2 Gesamtfläche wurden 380 m3 Holz verbaut und dadurch rund 380 t CO2 gebunden“, rechnet Effenberger vor. „Im Vergleich zu einem reinen Betonbau wurden hier statt 85 t nur 6 t CO2 emittiert.“ „Mit dem Neubau wurde das erste Tübinger Feuerwehrgebäude in Holzbauweise errichtet und somit ein weiterer Baustein nachhaltiger, kommunaler Architektur geschaffen“, freut sich auch OB Boris Palmer über das mehrfach preisgekrönte Gebäude.
Funktionalität, Ästhetik und Nachhaltigkeit
Bei dem Gebäude kam FSC-zertifiziertes Holz aus dem Schwarzwald und dem Allgäu zum Einsatz, nur Treppenhaus und Aufzugsschacht wurden betoniert. Der Neubau beweist auch, dass Holz ein ideales Baumaterial ist, mit dem auch die Bauzeiten verkürzt, der Vorfertigungsgrad erhöht und somit die Kosten verringert werden können. So wurden die Wandelemente als Holzständerbau vorproduziert und multifunktionale, materialeffiziente Brettsperrholz-Kastendecken von Lignotrend eingebaut. Damit setzt das Gebäude mit der Symbiose von Funktionalität, Ästhetik und Nachhaltigkeit Maßstäbe und ist ein wirkungsvolles Aushängeschild für moderne Holzbauweise und zukunftsfähige Baukultur.
Im Gebäudeinneren schaffen die ästhetischen Deckenansichten aus heimischer Weißtanne zusammen mit den Eichenböden ein angenehmes Ambiente. Durch die raumakustisch wirksamen Deckenoberflächen entsteht eine angenehme Ruhe in den Seminar- und Aufenthaltsräumen sowie gute Sprachverständlichkeit bei Vorträgen und Schulungen. Vor und nach ihrem Dienst kommen die Einsatzkräfte hier zusammen, besprechen und verarbeiten das gemeinsam Erlebte. „Das ist wichtig“, erklärt Effenberger: „Holz spielt für die Atmosphäre im Gebäude eine elementare Rolle – das Material hat Seele und das spürt man.“
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der freiwilligen Feuerwehr Lustnau bestätigen dies mit einem schönen Kompliment: Ihren Gemeinschaftsraum nennen sie liebevoll und mit viel Stolz: „Unser Wohnzimmer“.
Konfigurationsübersicht
Verwendete Bauteile
LIGNO® Akustik Q3 klassik | Dachbauteil
Produktcode: LIGNO® Akustik Q3 klassik_350_rg0_smw_z0_k50gl_p0_al40g_625-54-8_WTE_gb_buv
Installation oben
Ob das Element oben offen oder geschlossen ist, wird vom Einsatzgebiet bestimmt. Wenn das Element z.B. als Geschossdecke oder Dachterrasse bauseits mit Schüttung befüllt werden soll (LIGNO Rippe Q3-x), sind seine Hohlräume nach oben offen (Merkmal _r0). Zur Führung von Leitungen an der Elementoberseite kann bei manchen Aufbauten ein Querrost (_r25, _r50) ergänzt werden. Für Dachaufbauten erfolgt i.d.R. ein flächiger geschlossener Abschluss _rg0 (LIGNO Block Q-x, LIGNO Block Q3-x oder entsprechende Versionen von LIGNO Akustik klassik).Installation oben
_rg0 geschlossen, ohne Querrost
Statik
Die Höhe der tragenden Stege des Elementes ist variabel und bestimmt sich gemäß statischer Bedürfnisse aus Belastung und Spannweite. Im Rahmen dieses Konfigurators ist die Auswahl auf vier Höhenbereiche beschränkt. Eine genauere Festlegung erfolgt später bei der Vordimensionierung bzw. dem Nachweis mit dem Berechnungsprogramm LTB-x. Auch Schüttvolumen und/oder notwendiger Raum für Installationen können für die Höhe massgebend sein.Statik
_310-450 hohe Spannweite
Feuerwiderstand
Unterhalb des Stegbereichs schliesst sich bei Brandschutz-Anforderung eine Zusatzlage an (bei Elementen mit Leistenprofilen _z26, _z53, _z80, bei Elementen mit Brettprofilen Akustik klassik _k50g). Ihre Höhe bestimmt die Feuerwiderstandsdauer des Querschnitts von 30 bis 90 Minuten. Der Feuerwiderstand muss statisch nachgewiesen werden. Gibt es keine Anforderungen, sind die Standardausführungen _z0 oder _k50l zu wählen.Feuerwiderstand
_z0 R0
Hohlraum
Elementausführungen mit Leistenprofilen und Zusatzlage könnnen unterhalb der Zusatzlage mit einem zusätzlichen Hohlraum (_p26, _p53) für Installationsführung, Einbauten oder zur Verbesserung der Schallabsorption konfiguriert werden.Dort verlegte Leitungen durchdringen dann die brandschützende Ebene nicht. Bei Bedarf ist der Hohlraum mit Dämmmaterial gefüllt (_p26mw, _p26ha), um die akustische Absorption zu verbessern. Ist kein Hohlraum notwendig, wird das Merkmal _p0 gewählt.Hohlraum
_p0 Kein Hohlraum
Raumakustik
Soll die Untersicht des Elements gut schallabsorbierend wirken, wird die vorletzte Lage als Absorber _a50g ausgeführt. Ansonsten ist diese Ebene als Vollholz-Lage _a0 konfiguriert.Raumakustik
_al40g 40 % Absorberanteil
Profil
Die Sichtlage ist mit Fugen profiliert. Im Code für die Profilierung sind in Millimetern angegeben: Elementbreite, Streifenbreite (gerundet, ggf. von/bis) und Fugenbreite (gerundet) sowie eine Buchstabenkennzeichnung für Varianten, z.B. mit gefasten Leistenkanten oder mit zusätzlicher Höhenabstufung.Hinweis: Manche Profilierungen bedingen mittelbar Ausschlüsse bei anderen Konfigurationsoptionen.
Profil
_625-54-8 Brettprofil
Holzart
Für die Sichtlage stehen verschiedene Holzarten zur Verfügung. Einzelne Holzarten sind aus Qualitätsgründen nicht für alle Profilierungen konfigurierbar, aus technischen Gründen sind für manche Holzarten Oberflächenbehandlungen ausgeschlossen.Holzart
_WTE Weisstanne astrein, lebhaft
Behandlung
Abhängig von der Holzart ist ab Werk die optionale Applikation einer Oberflächenbehandlung möglich. Individuelle Farbausführungen werden zur Abstimmung grundsätzlich bemustert. Bei Elementen in Individuallännge ist Farbbehandlung auf max. 5 m Länge beschränkt.Behandlung
_buv Lichtschutzlasur
Struktur
Die Ansicht wird im Standard einer Bürstung _gb unterzogen, was eine je nach Holzart stärkere oder schwächere Struktur hervorruft und die Oberfläche unempfindlicher gegen Kratzer macht. Alternativ kann ein glatter Schliff _gs erfolgen, auf Anfrage ein Bandsägeschnitt _grimitiert werden.Struktur
_gb gebürstet
Referenzbezogene
Downloads
Projektbeteiligte
Gaus Architekten
Zimmerei Hämmerle
Eugen-Bolz-Straße 1
72072 Tübingen-Bühl
www.zimmerei-haemmerle.de/